Gedankenexperiment: Wenn ich meine Anforderungen ignoriere und das iOS mit all seinen Apps und Multimedia- und Netzwerkfähigkeiten als gegeben betrachte, so wäre vermutlich ein iPad mini für meine Freundin ein brauchbarer Computer. Er wiegt um die 300 Gramm und kann somit auch mit einer Hand gut gehalten werden, kann Mail, Web, Facebook, YouTube, Fotos, dank Pages auch Textverarbeitung, sowie über unseren WLAN-Drucker auch drucken und Nachrichten per iMessage oder WhatsApp versenden. iCloud-Backup inklusive. Da sie weder spielt noch tonnenweise Videos oder Musik installieren würde, reicht die kleinste Variante aus. Idealerweise mit einer Hülle, in der eine Tastatur integriert ist.
Kosten somit:
- iPad mini: 329 Euro
- Hülle: 90 Euro
- Insgesamt: 419 Euro
Das günstigste MacBook Air kostet 949 Euro; der günstigste Dell-Laptop 329 Euro.
Weshalb ich ihr das dennoch nicht empfehlen werde: Viele von ihr besuchte Webseiten verwenden noch immer Flash für Audio/Videowiedergabe oder gar die Navigation.
Dennoch ist der Gedanke, für 419 Euro einen Laptop mit Touch-Display ohne Linux-Gefrickel oder Windows-Virenhölle zu erhalten, interessant, zumal mit HDMI-Adapter und externem Display, also weiteren 200 Euro, daraus auch ein Desktop-Arbeitsplatz werden kann.
Weshalb das für mich nicht infrage kommt hatte ich im vorherigen Artikel geschrieben:
- Ich kann am iPad nicht alles machen, was ich am Rechner mache und vieles erfordert umständlichere Arbeitsschritte.
- Ich muss mich darauf verlassen können, dass ich auf allen Geräten den gleichen Datenbestand vorfinde. Ob die Applikationen über iCloud, Dropbox oder eigene Lösungen synchronisieren ist mir dabei egal, aber ein Sync ist zwingend. Für alle Apps. Und leider häufig genug noch nicht vorhanden.
Dennoch dürfte der Anwendungsfall vieler Leute mit der iPad-Kombination besser abgebildet werden, als mit der Windows-Möhre von Dell.