Was habe ich heute gemacht?
- Um 6:00 aufstehen, duschen, Frühstücken, Einkaufen, zur Arbeit fahren
- Eine Bekannte hatte mich gefragt, weshalb ich das Publikum beim Konzert in London so gut fand. Das schreibe ich unten hin.
- Arbeit. Entspannende Woche momentan. Projekt läuft gut.
- Beim Rumklicken auf last.fm das hier entdecken.
- Rosetta anschauen. "Wir" landen auf einem fucking Kometen!
- Nach Hause fahren.
- Döner kaufen.
- Nom.
- Trueman Show schauen. Immer noch ein guter Film.
- 7/10
- Sleep.
Besseres Konzertpublikum in London?
Zugegeben, Babymetal ist jetzt nicht unbedingt die Band, bei der man schlecht gelaunt in einer Schlange steht und sie sich mit vor der Brust verschränkten Armen anschaut. Aber auch wenn ich dieses Konzert mit "normalen" Konzerten in Berlin - wie Lindsey Sterling - vergleiche, sind die Unterschiede frappierend:
- Es wird viel mit Personal erschlagen. Unzählige Crowd Service-Leute steuern die wartenden Menschen, den Einlass, selbst die Garderobenschlange. Und zwar mit klaren, knappen, dennoch freundlichen Ansagen, in denen immer Authorität mitschwingt. Es gab auch nicht nur einen Eingang. Es gab zwei Schlangen, die auf vier Eingänge verteilt wurden. Kein Gedränge. Kein Generve. Nur etwas Warterei. Und wenn man Fragen hatte wurden die beantwortet. Und zwar nicht unfreundlich.
- Es gab mehrere Merchandise- und Getränke-Stände, bei denen man mit maximal zwei Minuten warten bedient wurde. "Bedient" heißt hierbei z.B. frisch gezapftes Bier. Bei 5.000 Leuten. Wer bei einer ausverkauften Columbiahalle einmal versucht hat, dort Getränke zu holen oder seine Jacke haben wollte, der weiß, wie man bei so etwas versagen kann.
- Die Halle hat eine Belüftung, die funktioniert. Das sollte selbstverständlich sein, aber wer beim Schweißkonzert von Lindsey Sterling war weiß, wie schlecht so etwas funktionieren kann. Folglich: Man steht entspannt herum und ist nicht bereits vor Beginn der Show fürchterlich genervt.
- "Ausverkauft" bedeutet: Die Halle hätte durchaus noch 20% mehr Leute aufnehmen können. Zumindest würde sie dann dem "ausverkauft" in Berlin entsprechen, bei dem man sich nicht mehr bewegen kann.
- Es wird nicht geraucht.
- Der Sound ist anders abgemischt. In Berlin werden viele Konzerte (und beim IMAX auch Kino) seit einigen Jahren absurd laut präsentiert. Beim Suicide Silence-Konzert bin ich deshalb gegangen. Hier war es natürlich auch laut, aber genau richtig.
- Das sind alles aber nur die Rahmenbedingungen, wirklich auffallend waren die Leute: Keine Stresser. Wirklich keine. Nicht einmal Idioten, die mit ihren schwappenden Getränken durch die Menge stürmen. Ausnahmslos gut gelaunte, teils etwas verrückte Leute, die da waren, um nicht nur wie ein Vampir die gute Stimmung einzusaugen, sondern sie auch aktiv verbreitet haben. Die Leute waren offen, freundlich, entspannt, zugänglich. Für eine dermaßen introvertierte und schüchterne Person wie mich ideal: So habe ich problemlos in der Warteschlange nette Leute getroffen und mit denen den Abend verbracht.
Schlechte Konzerterlebnisse scheinen in Berlin mittlerweile normal zu sein, weshalb wir immer gerne in andere Städte fahren. Aber in keiner anderen Stadt war es von den Leuten und der Organisation so ideal wie in London. Das Babymetal-Konzert in der Brixton Academy war noch einmal besser als das von Bolt Thrower im HMV Forum. Ich hoffe, dass weitere Konzerte in London das ausnehmend gute Gefühl bestätigen werden.
PS: Offenbar hatte ich da wirklick Glück oder meine Fallhöhe ist als Berliner einfach geringer. Andere fanden das Publikum in Brixton eher mies. Allerdings kam ich auch nicht auf die Idee, in einem Burgerschuppen durch zu machen und danach 8h Schlange zu stehen :).