Mein Tag
- Standardarbeitstag.
- Status Heuschnupfen: Ab 15:00 totmüde und die Augen beginnen, zu jucken. Nase läuft leicht (was ich noch nie hatte). Die ideale Medikamentkombi habe ich also noch nicht.
- Ich suche auf Spotify nach Bands von früher. Ganz früher.
- Rainbirds. OMG ist das unerträglich :). Die gibt's sogar immer noch und sind aktuell auf Tour.
- Transvision Vamp. Ok, das geht immer noch. Und der eine von denen war danach bei Bush, was ich als positiven Faktor in die Wertung einbeziehe ;).
- Rotterdam Termination Source. Oh je. Bei 30 Sekunden muss ich unwillkürlich lachen. Poing!
- Die Welt ist nur so unfreundlich, weil alle ständig über das hier stolpern, wenn sie Feierabend machen möchten:
- Abends ab zum Heinrichplatz zur Critical Mass. Ein erstes Mal für mich.
- Wer das nicht kennt: Bei der Critical Mass nutzen Fahrradfahrer eine Verkehrsregel aus: Ab 16 Radfahrer dürfen sie als geschlossener Fahrzeugverbund auf der Straße fahren und auch nicht durch rote Ampeln getrennt werden. Eine oder mehrere Fahrspuren dürfen eingenommen werden.
- Ziel der Critical Mass ist es, einen so großen Verbund zu bilden, dass man nicht Teil des Verkehrs wird, sondern der Verkehr ist. Anstelle von 16 Radfahrern sind bei gutem Wetter wie heute um die 4.000 dabei.
- Da eine solche Menge an Radfahrern den Autoverkehr durchaus für eine ungewohnt lange Zeitspanne unterbricht und es somit zu Unmut seitens der Autofahrer kommen kann, aber auch, weil übermütige Radfahrer in die wirklich nur für Autos zugelassenen Tunnel Berlins gefahren sind, eskortiert die Polizei die Critical Mass.
- Und das ist wirklich erforderlich. An jeder dritten größeren Kreuzung gibt es Streitgespräche. Vor allem - äh - eher südländisch aussehende Bürger fallen durch ihr sehr aggressives Auftreten auf und verdächtig häufig versuchen sich derart vollbesetzte Fahrzeuge durch den Verbund zu zwängen, weil "ein Notfall" vorläge.
- Der zweite Personenkreis, der offenbar die Verkehrsregeln nicht kennt und sehr aggressiv wird sind irritierenderweise Taxifahrer. Man sollte doch davon ausgehen können, dass Personen, zu deren Beruf das Führen eines Fahrzeugs zählt, die Regeln zum Führen eines Fahrzeugs geläufig sind. Oder, dass Taxifahrer von einem weltweiten und regelmäßigen Critical Mass-Aktionstag Kenntnis haben. Oder sich per Funk informieren. Aber vermutlich werden alle Taxifahrer Berlins monatlich ausgetauscht und sind deshalb jeden Monat erneut vollkommen überrascht…
- Die anwesende Polizei ist dabei hilfreich. Dafür wird sie - wir sind ja schließlich in Berlin - von Autofahrern, Fußgängern und Radfahrern gleichermaßen beschimpft. Der Radfahrer ist hier im Vorteil, kann er doch einfach neben dem Polizeiwagen her fahren und "Bullenschweine" skandieren. Unfassbar. (Das gibt es sogar als Video. Ich bin auch zu sehen ;).)
- Unabhängig davon ist die Critical Mass eine ausgesprochen spaßige Angelegenheit. In mäßigem Tempo geht es nach Lust und Laune quer durch Berlin. Es ist ein absolut grandioses Bild, wenn die großen Kreisverkehre Berlins komplett und ausschließlich gefüllt sind mit Radfahrern. Und der Ernst-Reuter-Platz und Große Stern sind wirklich groß.
- Ich hab die Critical Mass nach 30 Kilometern und gegen 23:00 verlassen, als sie sich über die Oberbaumbrücke in den ehemaligen Ostteil der Stadt bewegte:
- Mit der S-Bahn nach Hause.