Letzter Freitag im Monat!
Tja, wenn es keine Route gibt und der Vorne die Richtung bestimmt kann es auch mal schief gehen:
Geschlagene 24 Minuten steckte ich in der Ostkreuz-Baustelle fest, die nur über einen kleinen Fußgängerweg verlassen werden konnte, durch den immer nur ein Fahrrad passt. Insgesamt dürfte die CM 40 Minuten fest gesteckt haben.
Dementsprechend dünn verteilt war es danach: Eine schmale, lückenhafte Schlange bewegte sich durch Berlin und hielt den Autoverkehr wirklich außerordentlich lang auf. Das Ergebnis waren verhaltensauffällige Autofahrer. An das Gehupe der Taxen hat man sich als CM-Teilnehmer gewöhnt. Dass allerdings Autofahrer direkt in die Mass fahren, dann blockiert werden (um weiteren Schaden abzuwenden) und sie dann aus der Mass heraus rasen und dabei gänzlich andere Radfahrer über den Haufen fahren und Fahrerflucht begehen, war mein neuer Negativrekord. "Gut" war auch ein Idiot am Ku'Damm, der 40 Sekunden lang am Stück hupte, und den Radfahrern und der Polizei den Stinkefinger zeigte. Weshalb dürfen solche Menschen Fahrzeuge führen?
Liebe Autofahrer: Ein Radfahrer in einer Critical Mass bedeutet für euch wenige Minuten Warterei. Auch ein Radfahrer außerhalb der Mass vor euch auf der Straße bedeutet das häufig, genauso wie Radfahrer häufig warten müssen, bis eure Metallkolonne vorbei gefahren ist (denn ihr stoppt ja gerne nur, um andere Autos durchzulassen, nicht für Radfahrer). Teilweise sind es nur Sekunden, bis ihr gut überholen könnt, ohne zu dicht an den Radfahrer zu kommen. Stattdessen wird geflucht, gehupt, eng überholt (Sog!), in die Mass gefahren, der Schulterblick vergessen usw. Ihr müsst kurz warten. Wir werden getötet. Das ist dabei der qualitative Unterschied, den ihr begreifen müsst.
An der Urania bin ich dann nach 27 Kilometern ausgeschert und zurück nach Hause gefahren. Wenige Minuten nach der Mass (und dem Abzug der Begleitpolizei) durfte ich auf der Kleiststraße zwei illegale Autorennen bewundern und später eines auf der Martin-Luther-Straße.