Anfang Juni bekommt man aus vier Tagen Urlaub neun Tage Freizeit - ideal für eine Radtour! Wo ich noch nie war und was aus Berlin passabel erreichbar ist: Dänemark. Eine Prüfung des Wetters der letzten Jahre zeigt: Von den Temperaturen her klappt das und es regnet entweder gar nicht oder extrem viel. Ich hoffe also auf das Beste!

Route

Zur Planung meiner Route orientiere ich mich am Berlin-Kopenhagen-Radweg, verbinde diesen mit Zügen und Fähren und komme dann bei folgender Route an:

• Zug Berlin-Rostock
• Fähre Rostock-Gedser
• Mit dem Rad nach Stubbekøbing, dann Praesto, Greve und Kopenhagen (komplette Route bei Komoot)
• Mit dem Zug und der Fähre über Ystad (Schweden) nach Rønne auf Bornholm
• Einmal im Kreis um die Insel: Mit dem Rad nach Gudhjem und dann wieder nach Rønne (komplette Route bei Komoot)
• Mit der Fähre nach Sassnitz und mit dem Zug zurück nach Berlin

Bei Stubbokøbing, Praesto, Greve und Gudhjem befinden sich Campingplätze. In Kopenhagen verwende ich ein Hotel und in Rønne eine airbnb-Wohnung. Insgesamt sind es fünf Übernachtungen auf dem Campingplatz und drei in festen Behausungen und alles kostet ungefähr 450€ - plus Ausgaben vor Ort (Essen usw.).

(Bild: Quelle, CC-BY-SA 4.0)

Fast alles lässt sich online im Voraus buchen und meist auch bezahlen. Die Campingplätze sind entweder Luxusplätze mit Vorausbuchung oder kleinere Plätze, die Spontangäste aufnehmen. Hotels und airbnb lassen sich ebenfalls im Voraus buchen und bezahlen. Schwierig war die Zug-Fähr-Kombination in der Mitte, da die Zugverbindung über die Øresund-Brücke in den Sommermonaten eine Reservierungspflicht für Fahrräder hat und man zwei Monate im Voraus telefonisch buchen muss. Am Ende hat aber alles gut geklappt und Mitte April war der Reiseplan festgetackert.

Gepäck

Im letzten Jahr bin ich einige Tage durch den Allgäu gefahren und habe dort eine Nacht im Zelt verbracht. Dank des gemischten Wetters (Sonnenschein und Starkregen) war ich mit vier Fahrradtaschen unterwegs. Bei einer späteren Tour in Tschechien genügten zwei Taschen, allerdings waren es auch nur Hotelübernachtungen. Das Ziel für diese Tour: Nur zwei Taschen für fünf Übernachtungen auf dem Campingplatz und die doppelte Reisezeit. Es muss also an Gewicht und Volumen abgespeckt werden 😃.

Schlafzimmer

Mein Schlafzimmer ist bereits hinreichend optimiert und belegt eine Fahrradtasche:

• Zelt
• Matte
• Schlafsack
• Kissen

Die zweite Tasche ist immer zu einem Drittel mit Regenkleidung, Werkzeug, Taschenmesser und Luftpumpe gefüllt. Hier muss auch alles andere hinein.

Kleidung

Bei den letzten Touren fuhr ich mit normaler Kleidung. Diese ist schwer und voluminös. Das Waschen unterwegs ist schwierig, da Baumwolle langsam trocknet. Ich bin folglich mit mehreren Sets an Wäsche gefahren (Shirts, Unterhosen, Socken, kurze Hosen, lange Jeans, Jacke…). Funktionskleidung ist hier die Lösung. Sie ist leicht, trocknet schnell und stinkt nach Benutzung nicht so schnell. Ich brauche also weniger Kleidung und diese ist auch noch leichter! Ich werde außerdem versuchen, mit zwei Exemplaren auszukommen: Eines trage ich und eines ist sauber oder trocknend in der Tasche oder am Fahrrad. Frische Wäsche brauche ich bei meinem Fahrtempo außerdem nicht täglich (abgesehen von Unterwäsche) und am vierten Tag bin ich im Hotel und kann waschen.

Das hier ist meine Packliste:

• Für warme Tage
  • 2 kurze Radhosen
  • 2 langärmlige Shirts (für den Bereich bis 20 Grad)
  • 1 Shirt (für den Abend)
  • 1 "Schlafshirt"
  • Kompressionssack
• Für kühle Tage
  • 1 Fleece-Pullover
  • 1 Merinowolle-Unterhose
  • 1 lange Wanderhose
  • 1 Softshell
  • Schlaufenschal
  • Kompressionssack
• Für Regen
  • Regenhose
  • Regenjacke
  • Überzieher
  • Kompressionssack
• Kleinkram
  • 4 Unterhosen
  • 2 paar dünne Socken
  • Badehose
  • Kleines Handtuch
  • Waschlappen
  • 2 kleine Handtücher, um das Zelt trocken zu wischen)
  • Badelatschen
  • Kosmetikzeug
  • Sonnencreme
  • Insektenschutz
  • Brille
  • Erste-Hilfe-Päckchen und Zeckenkarte

Technikzeug

Die Sache mit den Netzteilen und Kabeln: Das iPhone hätte gerne USB zu Lightning und die Powerbank und der Kindle USB zu Micro-USB. Bedeutet zwei Kabel und ein USB-Netzteil für drei Geräte. Damit lässt sich dann aber immer nur ein Gerät aufladen und gerade wenn Strom zur Verfügung steht sollten Powerbank und iPhone gleichzeitig geladen werden können, um das Maximum an Strom mitnehmen zu können. Das bedeutet zwei Netzteile oder ein Kombinetzteil. Hinzu kommt, dass die Geräte doch bitte das Maximum an Ladestrom erhalten sollen, den sie vertragen.

Powerbank: Meine alte Powerbank soll abgelöst werden. Zur Auswahl stehen eine kleinere und leichtere mit derselben Kapazität (20000) oder eine in jeder Beziehung größere (26000). Letztere hält mich länger ohne Stromzugang aktiv und kann schneller geladen werden, da sie zwei Ladeports hat, erfordert dann aber auch ein Netzteil mit mehr als zwei USB-Ports. Ich habe mich für die größere entschieden.

Die Sache mit den Steckern: Dänemark verwendet Dosen C (passt zum Eurostecker), E (passt zum Eurostecker und Schukostecker, wenn dieser noch ein zusätzliches Loch hat) und K (passt zum Eurostecker und Schukostecker, allerdings wird der Schutzleiter vom Schukostecker nicht verbunden). Die normalen Stecker für USB-Ladegeräte sind Eurostecker und passen folglich in alle drei möglichen Dosen. Der Reisefön hat die Form eines Schukos, aber keinen Schutzleiter, passt also folglich auch ohne Funktionsverlust in alle Dosen. Ich brauche keinen Adapter mitnehmen 😃.

• iPhone (113g) und Lightning-Ladekabel
• Netzteil mit vier USB-Ausgängen
• Powerbank und zwei Micro-USB-Ladekabel
• Solarpanel
• eBook-Reader
• Sehr kleiner Fön
• Wasserdichte iPhone-Hülle

Essen

Ich bin mit 4x0,75L Wasser unterwegs.

Mein üblicher Proviant besteht aus verschiedenen Riegeln (Veganz, Roobar), Trockenfrüchten, sowie Nüssen). Ich schleppe davon 1,8Kg - 5.550 Kcal - mit mir herum, um Tage auszugleichen, an denen auf Campingplätzen oder Miniorten einfach nichts mehr eingekauft werden kann.

Geld

Dänemark hat keinen Euro, also muss man irgendwie an Bargeld kommen für die Fälle, in denen die Kreditkarte nicht genommen wird. Geldautomaten gibt es keine in Gedser. Auf der gewählten Route befinden sich zwei in Richtung Stubbekøbing, die ich aber nicht auf Googles Streetview sehen konnte und einer in Stubbekøbing. Das bedeutet, dass das Risiko, kein Geld abheben zu können, weil die Geldautomaten fehlen oder kaputt sind, erstaunlich hoch ist.

Meine Bank (DKB) kann Fremdgeld per Post zuschicken. Problem gelöst 😀.

Alles testen

Die kurzen Hosen, Unterhosen und Shirts konnte ich bereits bei zwei kleinen Touren testen. Alles bleibt trocken und nichts scheuert sich wund. Die Shirts sind außerdem offenbar UV-dicht, sodass ich keinen Sonnenbrand bekomme und mich nur an Gesichts und Waden eincremen muss. Der Test vom Gesamtequipment erfolgt am Himmelfahrtswochenende 😊.