TL;DR: Vorüberlegungen für einen Wechsel vom Mac zu Linux
Immer wieder denke ich darüber nach, zu Linux zu wechseln. Der Teufel steckt dort leider im Detail. Schon ein kurzer Blick in mein Dock offenbart das Dilemma:
- Mail: Bedingt einen IMAP-tauglichen Mailer, der mit 40.000 Mails zurecht kommt und in diesen suchen kann. Schnell suchen. Nach Metadaten und Volltext. Und S/MIME kann.
- Daran angegliedert: Kontakte-Sync mit Fotos und Darstellung der Fotos im Mailer per CardDAV
- Ebenfalls: Notizen
- Writer: Markdown-Editor mit iCloud- und Dropbox-Sync.
- PONS Dictionary für Spanisch (und, im direkten Zusammenhang, iVocabulary mit iCloud-Sync auf iOS-Geräte und CVS-Export, mit welchem ich über Pages Lerntabellen als PDF für meinen Kindle erstelle)
- Things: Todo-Programm, Sync über eigene Cloud-Lösung auf iOS-Geräte
- DEVONthink: Mein großer Informationstopf mit all meinen Dokumenten, automatisiert per Applescript, integriert in Apple Mail und Safari, synct mit einer eingebauten Lösung gegen eine auf dem NAS abgelegte Datenbank
- MOU: Markdown-Editor mit geteilter Ansicht. Zeigt rechts eine Live-Preview an und ermöglicht Copy/Paste aus dieser Live-Preview als HTML-Code in das Confluence-Wiki. Links gibt es eine Inline-Preview.
- Kalender: CalDAV
- iTunes: Sync für den iPod nano, Backup für das iPhone und an iTunes Match hängend
Wenn ich das aufdrösel ist das Ergebnis nach kurzer Web-Recherche ernüchternd. Ich werde dennoch in den nächsten Wochen ein Linux installieren und testen. Es folgt mein Rechercheeindruck :).
Evolution hatte ich vor Jahren mit Schmerzen verwenden, Thunderbird mag ich nicht, da es (imo) alles falsch macht, kmail fühlt sich an wie Windows. Aber irgendeine Lösung wird es da sicher geben. Vielleicht ja der kleine Mailer, der bei Elementary OS dabei ist.
Kontakte
Die üblichen Verdächtigen sind offenbar Lightning (bäh) und Evolution (bäh). Und dann lange Zeit nichts.
Notizen
Das funktioniert irgendwie, ist aber im Grunde kaputt. Dafür braucht es folglich etwas eigenes. Und damit auch unter iOS.
Markdown-Editor
iVocabulary
Die App verwendet in der aktuellen Version eine iCloud-Datenbank als Basis, kann aber noch das alte ProVoc-Format exportieren. Das Tolle: Natürlich kann kein Linux-Programm damit umgehen. Andere Programm wären Parley (XML-Format), Anki (CSV-Import) oder OpenTeaser (XML-Format). Anki ist Cross-Platform und kann syncen, wäre als Mittel der Wahl, zumal dank CSV-Import meine aktuellen Daten übernommen werden könnten.
Pages
AbiWord, LibreOffice oder gleich Markdown.
PDF-Export
In OS X ist das ja eine Systemfunktion und damit überall verfügbar, unter anderen Systemen müssen sich die Applikationen darum kümmern. Jede einzeln oder auf einen generischen Druckertreiber hoffen. Nunja, irgendwie wird das gehen.
Things
Momentan teste ich Trello.
DEVONthink
Das hier ist ein wirkliches Problem. DEVONthink ist recht unbekannt, sodass ich eher nach Evernote-Alternativen suchen muss. Dummerweise gibt es dann meist Empfehlungen von Leuten, die Evernote fast nicht nutzen und es als Notizprogramm missverstehen und Notizprogramme mit Sync als Alternative vorschlagen, was natürlich mehr als deutlich das Thema verfehlt.
Sucht man weiter kommt man bei ZIM an (quasi ein Wiki), und CherryTree (Notizen), Tomboy (Notizen, immerhin mit Mailer-Integration), BasKet (eine vor 3,5 Jahren gestorbene KDE-Applikation mit Notizen und Dateianhängen), sowie RedNotebook, welches noch den besten Eindruck macht. Von einem DEVONthink oder Evernote ist das natürlich meilenweit entfernt. Schon das Abspeichern einer Webseite per Browser-Integration fehlt und schnell mal tausende von Mails so importieren, dass sie mit durchsuchbaren Metadaten vorliegen, liegt jenseits der Vorstellungskraft.
Kalender
Lighting ist ekelhaft. Ich hasse dieses Programm. Und offenbar ist die einzige Alternative Evolution, welches ich als ständig abstürzendes Bug-Monster in Erinnerung habe.